Zitate

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Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution.
Emma Goldman

Jeder muß es selbst rauskriegen.
Tom Robbins, Salomes siebter Schleier [p546]

Wenn ihr eure Ketten nicht zerreißt, - von selber brechen sie nicht!
Erich Mühsam, Sammlung [p176]

Die einzige sichere Heimstatt für die eigene Spiritualität ist man selbst.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p307]

Schließlich werden wir, davon bin ich überzeugt, die der Existenz selbst innewohnende Freude finden, eine Freude, die in der Großen Vollkommenheit dieses und jedes anderen Augenblicks wurzelt. Ein jeder von uns ist ein wundervolles Ganzes an sich und ein Teil eines nächsthöheren Ganzen, eine gleitende Aufeinanderfolge von Ganzen und Teilen, die kaskadenförmig vor und zurück in die Unendlichkeit stürzt, ein Ganzes, dem es nie an irgend etwas mangelt und das niemals einer Sache bedarf, weil es im Gleißen des Jetzt schon immer erfüllt ist.
Nachdem die integrale Vision ihren Zweck erfüllt hat, wird sie schließlich vom Leuchten des GEISTES überstrahlt, der viel zu offensichtlich ist, als daß wir ihn sehen könnten, und der uns viel zu nahe ist, als daß wir ihn erreichen könnten.
Und die integrale Suche kommt schließlich an ihr Ziel, indem sie das Suchen selbst aufgibt und sich in einer radikalen Freiheit und ekstatischen Fülle auflöst, die immer schon vorhanden waren. So läßt man dann jede Theorie von Allem fallen, um einfach Alles und Jedes zu sein, eins mit dem All in seinem grenzenlosen Gewahrsein, das den KOSMOS liebevoll in seinem Handteller trägt. Und dann offenbart sich das wahre Mysterium. Das Antlitz des GEISTES lächelt heimlich, die Sonne geht in deinem eigenen Herzen auf und die Erde wird dein ganz persönlicher Körper, Galaxien rasen durch deine Adern, während die Sterne die Neuronen deiner Nacht zum Leuchten bringen. Und niemals wieder wirst du nach einer bloßen Theorie dessen suchen, was tatsächlich dein eigenes ursprüngliches Antlitz ist.
Ken Wilber, Ganzheitlich handeln [p158]

Wer sich in Dinge einmischt, die er nicht verstehet, den erwartet ein unangenehmiges Schicksal.
Agnes Spinner [p212]

Thanx for a country where NOBODY is allowed to mind his own bussiness.
Ministry, Thanx but no thanx

Es ist der Mangel an Einbildungskraft, der die Menschen zu Idioten macht.
Eine afrikanische Zauberin, in: Luisa Francia, Mond-Tanz-Magie [p11]

Der Gehorsam ist der Tod. Jeder Moment, in dem der Mensch sich einem fremden Willen unterwirft, ist ein Moment, der von seinem Leben abgeschnitten wird.
Alexandra David-Neel, Mein Weg durch Himmel und Höllen [p18]

Mir schien, eine Zivilisation, die so weit den Verstand verloren hat, daß sie eine Reihe detaillierter Anweisungen nötig hat, um ein Päckchen Zahnstocher zu benutzen, ist keine Zivilisation, in der ich noch leben und bei Verstand bleiben kann.
Wonko der Verständige [p142]

Das Leben selbst entsteht leicht und auf einfache Weise. Aber auch die Dinge, die wir ihm hinzufügen, wie zum Beispiel Stolz, Selbstachtung und Menschenwürde, sind es wert, erhalten zu bleiben, und genau sie könnten verloren gehen, wenn wir ein Leben um jeden Preis zum Fetisch machen.
Terry Pratchett, Aus der Tastatur gefallen [p345f]

Öffne zehn Vögeln, die schon seit langem in Käfigen leben, für eine Weile die Käfigtüren. Neun von ihnen werden auf ihren Stangen sitzen bleiben, als sei nichts geschehen. So ist es auch mit den Menschen. Sie haben vergessen, daß es Freiheit gibt. Sie haben vergessen, daß ihre Seelen fliegen können, und hocken wie gelähmt in den Käfigen ihres Lebens. Öffnet man ihnen die Tür durch das richtige Wort zur rechten Zeit, stellt man fest, daß die allermeisten die Sicherheit der gewohnten Gefangenschaft den Unwägbarkeiten der vergessenen Freiheit vorziehen!
Hans Kruppa, Das Geschenk der Sterne [p?]

Das Tao ist das, was von selbst geschieht.
Theo Fischer, Lass dich vom Tao leben [p116]

... und manchmal ist Ausrasten das Einzige, das bleibt an Spass.
Manfred Maurenbrecher, Manchmal (Dein Kreis)

Wenn Wesen aus Fliegenden Untertassen oder Engel oder sonstwer in, sagen wir, hundert Jahren hierher kämen und wir ausgestorben sind wie die Dinosaurier, welchen Gruß könnten wir ihnen hinterlassen, in Großbuchstaben auf einer Wand des Grand Canyon? Hier der Vorschlag eines alten Knackers: VIELLEICHT HÄTTEN WIR UNS RETTEN KÖNNEN, ABER WIR WAREN ZU STINKEFAUL, ES ERNSTLICH ANZUPACKEN. Und man könnte hinzusetzen: UND ZU KLEINKARIERT.
Kurt Vonnegut, dann lieber gleich tot [p176]

Der Müßiggänger ist einer, der Muße hat, sich für den Kairos, den erfüllten Augenblick, 'frei' zu halten, er befindet sich nicht in der quantifizierenden, linearen Zeit der Arbeitswelt, er lebt für die Muße.
Gisela Dischner, Müßiggang ist aller Lüste Anfang [p126f]

Von der saugenden Kraft der inneren Gesichte, Triebe und Stimmungen wie von einem Strudel hinab gezogen und umhergewirbelt, empfindet LAU-DSI mit tragischer Klarsicht seine Getrenntheit von den Menschen und der Außenwelt. Ihn hat das Ganz-Andere ergriffen, darum ist er selber anders geworden als die anderen. In der tiefen Melancholie der seelischen Einöde, in der letzten Einsamkeit der Menschenseele klagt er, ins Mark getroffen, von seinem Gang ins Innere, wobei er zugleich weiß, daß dieser Gang unausweichlich ist. Weder kann er in diese Welt, bevor er den Weg bis zum Ende gegangen ist, zurück, noch auch hat er schon das Andere.
Erwin Rouselle, Lau-Dsis Weg [p61]

Der Eskimo-Schamane Najagneq erzählte dem Anthropologen Rasmussen, es gebe ein Höchstes Selbst, das »der Einwohner oder die Seele (inua) des Universums ist. Wir wissen von ihm nichts weiter, als daß er eine sanfte Stimme hat wie eine Frau, eine Stimme so klar und sanft, daß nicht einmal Kinder vor ihr Furcht empfinden können. Und diese Stimme sagt: "Sila ersinarsinivdluge - Habe keine Angst vor dem Universum!"«
Ken Wilber, Halbzeit der Evolution [p91]

Nobody believes me
so that I know that I'm right
World Entertainment War, Dark ages

[...] nämlich dass es keine meditative Erfahrung per se gibt - so etwas existiert einfach nicht. Es gibt meditative Erfahrung plus unsere Interpretation dieser Erfahrung. Und das heißt unter anderem, dass wir unsere Interpretationen, unsere Sicht und unseren theoretischen Rahmen sehr sorgfältig wählen sollten.
Ken Wilber, Integrale Spritualität [p160]

Denk immer daran: Wenn du dich brauchst - du bist immer in der Nähe.
Mort [p176]

Die Göttin erwacht in zahllosen Gestalten und tausend Verkleidungen. Sie ist dort, wo wir Sie am wenigsten erwarten, erscheint aus dem Nichts und überall, um ein offenes Herz zu erleuchten. Sie singt, weint, stöhnt, jammert, schreit und summt für uns, damit wir erwachen, uns dem Leben anvertrauen, die Welt und in der Welt lieben, unsere Stimmen vereinen zu dem einzigen Gesang ständigen Wandels und Werdens. Denn Ihr Gesetz ist Liebe zu allen Geschöpfen, und Sie ist der Becher mit dem Wein des Lebens.
Starhawk, Der Hexenkult [p296]


Die Göttin in Ihrem Element

Now the only answer that I have found
Above the sky or below the ground
Is that there are no answers
There never were any answers
There will never be any answers
And as Gertrude Stein once said,
"That's the answer!"
Jefferson Starship, The light

Wenn Du Zweifel hast, scheiß drauf. Wenn Du keine Zweifel hast ... zweifle!
Principia Diskordia

Ein [...] Fehler besteht darin zu glauben, Ruhe sei immer etwas Gutes.
Terry Pratchett, Der Zeitdieb [p37]

Wir haben uns das Gefühl der allgemeinen Verantwortlichkeit anzuerziehen, und zwar auf der Grundlage der allumfassenden und alles durchdringenden Liebe zum Leben und zu dessen großem Geheimnis.
Daisaku Ikeda, in: Tschingis Aitmatov/Daisaku Ikeda, Begegnung am Fudschijama [p177]

Und während mich der Sturm schüttelte und hin und her schleuderte, ließ ich ganz einfach los. [...]
Als der Sturm vorüber war, begriff ich, dass ich durch meinen Verzicht auf alle Bindungen einschliesslich der Bindung an mein Selbst andere Leute keine Macht mehr über mich hatten. Sie konnten mir das Leben nehmen, wenn sie Lust dazu hatten, aber ich würde mein Leben nicht mehr von der Angst bestimmen lassen, wie es so viele Menschen tun, die sich als Opfer unser mitleidlosen Gesellschaft fühlen. Ich würde mich in meinem Leben von einer höheren Kraft leiten lassen, der Quelle der Schöpfung.
Das alles hätte mir nicht klar werden können, wenn ich nicht emotional und spirituell, geistig und körperlich zerbrochen wäre. Die gesamte Menschheit und Mutter Natur hatten auf mich einschlagen müssen. Ich musste zerbrechen, bis ich nicht die geringste Hoffnung mehr sah, bis ich verrückt wurde, um endlich loslassen zu können. Erst danach konnte ich wieder neu zusammengesetzt werden, konnte zu dem Menschen werden, der ich sein sollte. Erst danach konnte ich mein höheres Selbst werden.
Das ist die Botschaft des Schmetterlings. Ich hatte Dunkelheit und Stürme überstanden und war verwandelt worden. Ich war der lebende Beweis für die Kraft der Metamorphose.
Julia Butterfly Hill, Die Botschaft der Baumfrau [p124f]

Wir haben das Universum gebaut, stimmt's? Ich meine, nicht direkt wir, nicht diese Ansammlung aus Knochen und Gehirn, aber das Etwas in uns, das uns zu dem macht, was wir sind. Jenes Etwas, das träumt, während der Rest von uns schläft.
Terry Pratchett, Strata [p253]

Die Menschen werden trotz aller Enttäuschungen, Niederlagen und tragischen Irrtümer eine bessere Welt bauen. Wenn dieser Gedanke nicht der Leitstern unseres Handelns wäre, würden wir den Glauben an den Menschen und seine Möglichkeiten verlieren, und dann, mein Freund, wäre es besser, nicht zu leben.
Stanislaw Lem, Dialoge [p306]

Denn der Preis für Moral und Glaube ist die legionenfach vermehrte und zur Hölle gewordene menschliche Anwesenheit. Das zeigt uns auch, daß die Moral wertlos und der Glaube nicht göttlich ist, beide stehen im Dienst unserer Herren, und wir haben keine schlimmeren Feinde als die, die uns regieren. Die Herrschenden brauchen Sklaven, je zahlreicher die Sklaven, desto mehr bereichern sich ihre Herren, ihnen ist alles recht, damit die Frauen fruchtbar sind und Kinder geboren werden, die Entvölkerung wäre ihr Ruin, sie ziehen die Explosion des Universums vor; das Anhalten der Bewegung - das die Welt retten würde - geschähe zu ihrem Nachteil.
Albert Caraco, Brevier des Chaos [p92]

Den Menschen die Erde zu überlassen
ist das kosmische Gegenstück zur Programmgestaltung im Fernsehen.
ALF (Gordon Shamway)

Das Universum ist organisierte Anarchie, und ich liege in den Falten ihrer Flagge.
Tom Robbins, Völker dieser Welt, relaxt! [p335f]

Je prosaischer und alltäglicher ein Mensch oder ein Vorgang ist, desto größer ist meine Bewunderung für die Genialität, mit der sich das Göttliche versteckt, um sich wieder zu finden. Ich staune, wie weit die kosmische Lebensfreude bei der Entfaltung ihres Tanzes geht.
Alan W. Watts, Kosmologie der Freude [p70]

Sei dir Dein eigenes Licht. Sei Dir Deine eigene Zuflucht.
Dhammapada

Stell dir vor, dass Erlösung nicht nur für Religiöse wär
Rigorose Engel kämen, die richtig böse wären
Wenn du sonst keinem glaubst, würdest du glauben,
wenn sie sagten, schau, wir fixieren deine Schrauben
Wenn sie sagten: Wir nehmen dir deine Krücken,
sag, würdest du tanzen oder dich danach bücken?
Dir wär alles erlaubt und alles gegeben,
alles geglaubt und alles vergeben.
Wir Sind Helden, Alles

Wenn Du auf der Suche bist, gibt es keine Wegweiser.
Ursa Paul, Ohne Liebe gibt es keine Heilung [p19]

Wie schnell man auch weglief: Früher oder später holte man sich selbst ein.
Susanne Tod [p11]


Susanne Tod

Der Preis der Selbstbestimmung ist stets hoch, und in gewissen Situationen ist er unvorstellbar. Aber um das Wunderbare zu erlangen, ist es genau das Unvorstellbare, das gedacht werden muß.
Tom Robbins, PanAroma [p111]

Meint ihr nicht, wir könnten      
Wir könnten, aber:
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Einstürzende Neubauten, Prolog [zu Haus der Lüge]

Wir sind stolz, im Informationszeitalter zu leben. Da leben wir wirklich, und das ist das Problem. Wenn wir jemals ins Bedeutungszeitalter kommen sollten, werden wir endlich verstehen, was wir falsch gemacht haben.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p251]

Kein Mensch kann dem anderen helfen, außer daß er ihm zu essen gibt, wenn er hungrig, oder ihn pflegt, wenn er krank ist, es sei denn, er bringt ihn dazu, selbst über alles nachzudenken, was sich durch gutes Beispiel eher erreichen läßt als durch Worte, und sehr häufig überhaupt nicht. Das bedeutet, daß ein Mensch in erster Linie sich selbst gegenüber eine Verpflichtung hat. Denn was könnte er zu sagen haben, was die Aufmerksamkeit des Zuhörers verdiente, und welche Art Beispiel ist von ihm zu erwarten, falls er sich nicht eingehend mit dem WEG befaßt haben sollte? Er muß lernen, wie man am besten lebt, dann werden andere, die ihn um seine Zufriedenheit und sein Wohlergehen beneiden, von selbst zu ihm kommen und ihm Fragen stellen. Einige von ihnen werden vielleicht sogar seine Antworten beherzigen, insbesondere wenn er sparsam mit ihnen umgeht. Leider ist der Geist der heutigen Menschen durch Ansteckung in der Schule bereits so verdorben, daß es ihm schwerfällt, die Wahrheit zu erkennen, selbst wenn sie wie gewöhnlich unmittelbar vor ihnen liegt.
John Blofeld, Das Geheime und Erhabene [p214]

Die Götter müssen unheimlich high gewesen sein, als sie die Nüchternheit schufen.
Micky Remann, Solar Perplexus [p37]

Unsere Religionen sind die Krebsgeschwüre des Menschengeschlechts ...
Albert Caraco, Brevier des Chaos [p94]

Shaved women - collaborators ...
CRASS, Shaved women

Es ist solange nicht wahr, bis es dich zu Lachen bringt, aber du verstehst es nicht, bevor es dich zum Weinen bringt.
Mavis [p318]

Der Prozeß kümmert sich nicht darum, wo er gerade steckt, und noch weniger, wie lange er schon anhält.
Mitchel Feigenbaum, zitiert in: James Gleick, Chaos [p268]

Chaos ist insofern göttlich zu nennen, als es eines der Grundprinzipien der Existenz überhaupt ist - doch ist es sozusagen "eine Stufe tiefer", näher an der Materie, und damit auch an der Polarität und Dualität, als es das Tao ist, die göttliche Ur- oder All-Einheit. Das Chaos ist natürlich ein Teil dieser Ur-Einheit, weil aus ihr entstammend und somit auch selbst göttlich. Es ist auch deshalb göttlich, weil es, zum Beispiel von Menschenhand, nicht erschaffen werden kann. Das Chaos ist ein Urgrund, etwas, was zuerst da sein muß, damit aus ihm etwas entstehen kann. Menschen können Strukturen und Ordnungen zerstören, und sie können dieses Werk der Störung oder Zerstörung oder Auflösung nicht nur auf materieller, sondern auch auf feinstofflicher Ebene betreiben, aber sie können niemals diesen Urgrund herstellen, der das Chaos ist.
Renate Haen/Ilse Jakob, Du bist die Göttin [p98]

Wenn die Komplexität eines Systems ansteigt, verlieren präzise Aussagen an Sinn und sinnvolle Aussagen an Präzision.
Lotfi Zadeh, zitiert in: Daniel McNeill/Paul Freiberger, Fuzzy Logic [p60]

Deshalb kann es für das Bewußtsein nur einen angemessenen Zustand geben: Überraschung. Und der einzige angemessene Zustand für das Herz ist Freude. Der Himmel, den man jetzt sieht, hat man noch nie zuvor gesehen. Der perfekte Moment ist jetzt. Freu dich darüber.
Terry Pratchett, Der Zeitdieb [p32]

Wohl kaum
ist Ich die Summe des genetischen Materials.
So als wäre die Musik im Bauplan des Radios.
Wohl kaum.
Einstürzende Neubauten, Redukt

Die totale Ablehnung des Bekannten ist das Wesen der Freiheit.
Jiddu Krishnamurti, Das Notizbuch [p78]

Weißt du, ich glaube an Freiheit. Nicht viele Leute glauben daran, obwohl sie etwas anderes behaupten. Und keine praktische Definition der Freiheit wäre komplett ohne die Freiheit, die Konsequenzen zu tragen. Es ist die Freiheit, auf der alle anderen Freiheiten basieren.
Havelock Vetinari [p20]

Die ursächlichen und wirklich bedrohlichen Probleme der Erde sind nicht Umweltverschmutzung, Industrialisierung, Überbewirtschaftung, Bodenverseuchung, Überbevölkerung, Ozonabbau und dergleichen mehr; all das ist nur allzu sichtbar für den, der es sehen will. Nein, Gaias Hauptproblem liegt im Mangel an Verständigung und Übereinstimmung in der Noosphäre.
Das eigentliche Problem ist also kein äußeres, sondern ein inneres: Was könnte die Menschen dazu bringen, die inneren Transformationsschritte vom Egozentrischen zum Soziozentrischen zum Weltzentrischen zu tun, da nur diese letztere Haltung den globalen Charakter des Problems überhaupt erfassen und dann, ohne durch kleinliche (egozentrische, soziozentrische) Rücksichten gehemmt zu sein, Ansätze zu wirklich globalen Lösungen machen kann?
Ken Wilber, Eros Kosmos Logos [p594f]

Das kleine Ich muß großzügiger werden bis an die Grenze der Verrücktheit.
Peter Schellenbaum, Das Nein in der Liebe [p78]

Hermann Hesse hat für die Kraft, die diese Suche antreibt, einen schönen altertümlichen Namen gefunden: Eigensinn. Er bezeichnet Eigensinn als die ihm wertvollste Tugend. Jede Tugend beinhalte Gehorsam gegenüber irgendwem oder irgendwas, doch nur Eigensinn bedeute Gehorsam gegenüber sich selbst, gegenüber den Kräften in einem selbst, die nach Entfaltung drängen: Sagen Sie ja zu sich, zu Ihrer Absonderung, Ihren Gefühlen, Ihrem Schicksal! Es gibt keinen anderen Weg. Wohin er führt, weiß ich nicht, aber er führt ins Leben, in die Wirklichkeit, ins Brennende und Notwendige ... . Eine Persönlichkeit, ein einmaliger, eigener Mensch zu werden ist nicht jedem bestimmt, der Weg dahin hat Gefahren und bringt Schmerzen, er bringt aber auch Glück und Tröstungen, die die anderen nicht kennen.
Eigensinn ist also bei Hesse keineswegs der bequemste Weg, er läßt einen oft genug anecken. Doch «Eigensinn» ist wörtlich genommen nichts anderes als das, was einen eigenen Sinn hat. Nicht durch Verzicht auf Persönlichkeit, sondern durch deren höchste Entwicklung entwickeln wir uns weiter - als einzelne wie als Gemeinschaft. Bewußtseinserweiterung ist immer ein eigener Weg, der nur in dieser Eigenheit Sinn ergibt. Es gibt keinen anderen Weg als den des Eigensinns - und gerade darum macht er Spaß.
Andreas Giger, Vom Chaos zur Ekstase [p254f]

To dent the comfortably numb
with constructive satire
makes my life one big prank
on a society I hate.

Jello Biafra/Lard, Bozo Skeleton

Wenn du nicht weißt, wann du ein Mensch sein sollst, weißt du auch nicht, wann es darauf ankommt, eine Hexe zu sein.
Esmeralda Wetterwachs [p341]

Menschen, die auf die dunkle Bühne des Leidens hinausgeschickt werden, wissen, daß dann alle Gewißheiten zusammenbrechen. Nun bleibt nichts anderes übrig, als mühsam Stückchen für Stückchen, eine Not-Unterkunft für das schwere Herz und die zerrissene Seele einzurichten. Der Schmerz zerbricht unsere Unschuld. Er erschüttert unser Vertrauen in die Welt, die wir bisher gekannt hatten. [...]
Leiden hat eine erschreckende Totalität. Wenn es beginnt, bringt es uns an den Ort des Unwissens. Alles bisherige bewußte Wissen wird hinfällig. Der Abschied von unserem oberflächlichen Wissen gestattet aber unserem tieferen Wissen, ins Bewußtsein aufzusteigen. Die Erfahrung von Leiden kann dem Menschen die Freiheit schenken, auf eine gänzlich neue, frische und vitale Weise in der Welt zu sein. Der Sinn des Leidens könnte darin bestehen, den Panzer des Egos, mit dem sich jeder so geschickt umgibt, aufzubrechen. Daß wir einen Kokon um uns spinnen, ist vollkommen verständlich: Wir sind so klein und zerbrechlich! Das Universum ist einfach zu groß für uns. Unsere inneren Welten sind zu unermeßlich. Die Möglichkeiten sind endlos und die Gefahren zu beängstigend.
John O'Donohue, Echo der Seele [p208]

Rationalistische Annahmen werden normalerweise so behandelt, als wären sie selbstverständliche wissenschaftliche Wahrheiten. Tatsächlich sind daraus eher so etwas wie religiöse Dogmen geworden.
Rupert Sheldrake, Der siebte Sinn des Menschen [p249]

Zu einer Überzeugung stehn, das ist nicht mehr in Mode.
Vielleicht erlebt sichs Meinungsfrei ein Jenseits vor dem Tode.
Das Grummeln hinterm Horizont wird hektisch ausgeblendet ...
Heinz Rudolf Kunze, Die Wahrheit eines Sieges

Die Gitarre schrie wie ein Engel, der gerade herausgefunden hatte, warum er auf der falschen Seite war.
Terry Pratchett, Rollende Steine [p112]

Verschwenden Sie keinen Gedanken ans Morgen; das ist Ihr gutes Recht. Aber beklagen Sie sich nicht, wenn es plötzlich da ist und Sie haben nichts mitzureden.
John Brunner, Der Schockwellenreiter [p103]

Die Dinosaurier waren doof wie Bohnenstroh, aber sie haben 150 Millionen Jahre überlebt, und es bedurfte eines verdammt großen Asteroiden, um sie auszulöschen. Manchmal ertappe ich mich bei der Frage, ob die Intelligenz wohl standardmäßig mit eingebautem Asteroiden geliefert wird.
Natürlich treiben mich, den humoristischen Fantasy-Autor, die durchgeknalltesten Ideen um. Sagen wir mal die, dass Ratten sprechen können. Aber manchmal fallen mir auch noch viel verrücktere, irrwitzigere Sachen ein, zum Beispiel die Möglichkeit eines Happy Ends. Und wenn ich wirklich besonders abgedreht bin, leiste ich mir sogar die fantastische Idee, dass der Homo sapiens unter gewissen Umständen tatsächlich denkfähig sein könnte. Einfach zur Abwechslung mal den Verstand einschalten, es wäre einen Versuch wert.
Terry Pratchett, Aus der Tastatur gefallen [p175]

Flickering pictures hypnotize
And we who take the orders
Flickering pictures hypnotize
And refuse to question at all
Flickering pictures hypnotize
We're busy with spade and bible
Flickering pictures hypnotize
Burying the poor
We spend our lives watching other lives
Too much watching to realize
That this is a smokescreen
And this is why people die
Chumbawamba, More whitewashing

Hexen waren der Ansicht, daß sie der Gesellschaft viele Dienste erwiesen, die nicht leicht erklärt werden konnten, aber sofort ersichtlich wurden, wenn sie damit aufhörten. Ihrer Meinung nach sollte es sieben - oder zehn - Cent Wert sein, nicht herauszufinden, worum es bei jenen Diensten ging.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p277]

... sollte klargeworden sein, dass wir unsere Wurzeln im Universum haben; dass sich Materie in der Regel gegenseitig durchdringt; und dass die Trennlinie zwischen lebenden und nichtbelebten Phänomenen illusorisch und willkürlich ist. Und deswegen gibt es auch nur einen Weg, am Universum teilzunehmen, ganz gleich, ob es sich bei dieser Teilnahme um Essen, Trinken, den Liebesakt oder eine Tabletteneinnahme handelt. Dieser eine Weg lässt sich vielleicht am besten mit dem Begriff der "Ehrfurcht" charakterisieren - eine Ehrfurcht, die aus dem Gespür für das Teilhaben am ganzen Universum und aus dem Gefühl der Verwandschaft mit allen anderen Wesen und aller Materie entspringt.
Larry Dossey, Die Medizin von Raum und Zeit [p304]

Eine Person, die wetteifert, ist eine Person, die nicht weiß, wer sie ist. Sie leidet an unterdrücktem Bewußtsein. Eine Person, die eifersüchtig ist, ist eine Person, die nicht weiß, was sie hat. Sie leidet an unterdrücktem Bewußtsein. Das Erstaunliche daran: es ist nicht einfach, Bewußtsein zu unterdrücken. Es erfordert ständige Anstrengung. Du mußt wirklich hart arbeiten, um dich elend zu fühlen.
Paul Williams, Lass los [p33]

Es werden die Krüppel, die Bettler, die Alten,
es werden die, die Ihr fortwerft wie Dreck,
plötzlich erscheinen in Eurer kalten
Welt aus Bilanzen, Konto und Scheck.
Sie kommen aus ihren Löchern wie Ratten,
die Blicke voll Elend und Hilflosigkeit,
da klettert die Angst über Eure Krawatten,
bis Ihr nach Schutz oder Sicherheit schreit.
Strom & Wasser, Das Lied von der schlafenden Armut

Eine Hexe achtet auf alles, was geschieht. Eine Hexe macht von ihrem Kopf gebrauch. Eine Hexe ist sich ihrer selbst sicher. [...] Eine Hexe erfreut sich an kleinen Details. Eine Hexe durchschaut Dinge und blickt um sie herum. Eine Hexe sieht weiter als die meisten anderen. Eine Hexe sieht Dinge von der anderen Seite. Eine Hexe weiß, wo sie ist und wann sie ist.
Perspicazia Tick [p32]

Ich weiß nichts von intelligenten Spezies. Wir haben es hier mit Menschen zu tun. Wisst ihr über Kriege Bescheid? Sie sind sehr beliebt bei den Menschen. Sie kämpfen gegen andere Menschen. Vom gemeinsamen Band halten sie nicht viel.
Maurice [p268]

Sie säubern ihre Republik von Bürgern.
Du läßt es zu, denn Deine war es nie.
Und Freiheit heißt: gelitten sein als Zaungast
bei dieser Autopsie der Utopie.
Nicht einverstanden mit dem Gang der Dinge,
doch nie sich ihnen in den Weg gestellt.
Das Einzelkind im Wespennest der Wahrheit.
Nicht einverstanden mit dem Lauf der Welt.
Heinz Rudolf Kunze, Nicht einverstanden

Das Universum hat keine Gesetze. Es hat Gewohnheiten. Und Gewohnheiten lassen sich verändern.
Tom Robbins, PanAroma [p323] frei nach Rupert Sheldrake

Chaos ist die älteste der Gottheiten - & Chaos ist nie gestorben.
Hakim Bey, Temporäre Autonome Zone [p62]

Wenn er sich auf die supermentalen, transpersonalen und überbewussten Wellen der Evolution zubewegt, scheint GEIST selbst zu lächeln, seine eigene Präsenz zu verkünden und zu erwachen, um zum soundsovielten Male mit seinem eigenen Sein und Werden "Verstecken" zu spielen.
Für jede der Wellen von Gewahrsein gibt es einen GEIST, denn GEIST ist genau dieses Gewahrsein, das auf den verschiedenen Ebenen seiner eigenen Entwicklung auftaucht, dasselbe Gewahrsein, das im Stein schläft, sich in der Pflanze regt, sich im Tier bewegt, im Menschen erwacht und im erwachten Weisen zu sich selbst zurückkehrt. Und was am außergewöhnlichsten ist, wir alle - auch Sie und ich - sind eingeladen, selbst erwachte Weise zu werden.
Ken Wilber, Integrale Vision [p157]

Ich glaube, daß 99% aller Menschen, die sich für Wissenschaftler halten [...] in Wahrheit gar keine Wissenschaftler sind. Zu jedem Zeitalter wird es nicht mehr als vielleicht 100 Menschen geben, die die Bezeichnung Wissenschaftler in der Tat verdient haben. Die anderen sind einfache Techniker, die an kleinen Aspekten eines Bildes, einer visionären Erfahrung, die jemand in der Vergangenheit gemacht hatte, herumbasteln.
Timothy Leary, Politik der Ekstase [p284]

If you die und you gonna meet your creator - him or her - you can tell him or her that you saw his or her favorite band.
Blixa Bargeld @ the end of Einstürzende Neubauten concert 2017-05-28, Paris

Nach dem Philosophen Ly Schwatzmaul findet man immer dort besonders viel Chaos, wo man nach Ordnung sucht. Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist.
Terry Pratchett, Echt zauberhaft [p10]

Jeder Einzelne von uns ist weiser und sicherer im Handeln als die Gesellschaft, in der er lebt.
Erich Jantsch, Die Selbstorganisation des Universums [p274]

Aber niemand kann mich schreien hören,
denn der Schrei steckt in mir drin.
Irgendwas in mir hat damals geschrien,
irgendwas in mir war am krepieren.
Irgendwas in mir wird immer schreien,
irgendwas wird nie zufrieden sein.
Georg Danzer, Der Schrei

Eine Sache ist klar, nämlich daß das Chaos weiblich ist und daß die Entstehung aus dem Chaos wie eine Entstehung aus dem Mutterschoß ist, ein heraustreten aus der Finsternis: eine Keimanlage entfaltet sich.
Rupert Sheldrake, in: Sheldrake/ McKenna/ Abraham, Denken am Rande des Undenkbaren [p77]


The Lady emerges

Meinem Verständnis nach ist die ganze Anstrengung und Stoßkraft und Entwicklung der Welt auf das Komplexere gerichtet, auf das Flexible, das Aufgeschlossene und auf die Fähigkeit, sich mit vielen Ideen, manchmal widersprüchlichen, gleichzeitig zu beschäftigen.
Doris Lessing, Mit leiser persönlicher Stimme [p202]

Es gibt keinen Pfad zu dem, was jenseits aller Pfade liegt, die die Menschen geschaffen und beschritten haben. Will man die pfadlose Wirklichkeit finden, so muß man die Wahrheit im Falschen sehen oder das Falsche als falsch wahrnehmen. Sobald man den Weg, den man eingeschlagen hat, als falsch erkennt - doch nicht im Vergleich zu einem anderen, nicht infolge von Enttäuschung oder der Bewertung gesellschaftlicher Moral, sondern als falsch an sich - dann wird die Wahrnehmung des Falschen zur Erkenntnis des Wahren. Sie brauchen dem Wahren nicht nachzugehen: das Wahre wird Sie vom Falschen befreien.
Jiddu Krishnamurti, Verstand und Liebe [p132]

Der Narr vergibt nicht und vergißt nicht,
die Halberleuchteten vergeben und vergessen;

der Sufi vergibt, aber vergißt nicht.
Ein Sufidichter, zitiert in: Christopher Hyatt, Ent-wickle Dich! [p12]

Ob sie das Grundgesetz ändern ist Euch völlig egal,
diese Feigheit hat nen Namen: 'linksliberal'.
Wir werden nicht für Euch bluten, nicht mit Euch weinen,
Eure verdammte Betroffenheit immer verneinen.
...But Alive, Natalie

Wir benötigen eine Erholungspause von der ultraschnellen Veränderung, nicht noch mehr davon. Die halbe Bevölkerung hat das Schritthalten aufgegeben, die andere Hälfte ist verblödet.
John Brunner, Der Schockwellenreiter [p126]

Das Chaos kehrt aus der Verbannung ins Unbewußte zurück, also nach viertausendjähriger Verdrängung. ... Jetzt muß Tiamat endlich als Freundin angenommen und wieder auf ihren Thron gesetzt werden. Das sind große Neuigkeiten. ... Deshalb sage ich, das Chaos ist die größte Entdeckung seit dem Rad.
Imagination, Kreativität und Inspiration sind alle im Aufschwung. Chaos, Gaia, Eros erhebt euch!
Ralph Abraham, in: Sheldrake/ McKenna/ Abraham, Denken am Rande des Undenkbaren [p82]

Dinge, die wie Dinge aussehen wollen, sehen manchmal mehr wie Dinge aus als Dinge.
Esmeralda Wetterwachs [p38]

Wenn überall um mich her, auf dem gesamten Planeten, eine integrative Intelligenz am Werk ist, dann empfinde ich sie nicht als menschliche Intelligenz. Sie ist etwas viel größeres und gleichzeitig viel Ursprünglicheres, eine Weisheit wie die des Körpers, ein unbeeinflußbarer Wille, die Aufgaben zu erfüllen, die das Überleben des Gesamtorganismus verlangt. Im klassischen metaphysischen Sinn war dies die Bedeutung von "Seele"; sie war das innerste Prinzip des physischen Lebens, das nur Gott erschaffen konnte, aber sie wirkte auf der stofflichen Ebene, die der Ebene des Geistes untergeordnet war. Das lateinische Wort für Seele, »anima«, legt eine engere Verbindung mit dem »Animalischen« (dem Instinkt) nahe als mit dem Intellekt. Vielleicht ist dies die Beziehung, in der Gaia, die Weltseele, zu ihrer am höchsten entwickelten Schöpfung steht. Wenn dem so ist, dann wird sie in ihrer wilden Entschlossenheit, die Vielfalt und die Quantität des Lebens, das sie trägt, zu verteidigen, vielleicht an irgendeinem Punkt zu dem Schluß kommen, daß diese ach so kluge Spezies Mensch für den Gesamtorganismus ein zu großes Risiko darstellt. Die Immunreaktion, die sie dann vielleicht für angemessen hält, wird alles andere als sanft und mild verlaufen.
Theodore Roszak, ÖkoPsychologie [p219]

Ist es nicht an der Zeit, daß unbelebte Objekte - wie auch Pflanzen und Tiere - ihren rechtmäßigen Platz bei der Regelung der Angelegenheiten der Welt wieder einnehmen? Wie lange soll die Menschheit diese integralen Bestandteile der Gesamtwirklichkeit noch vor den Kopf stoßen dürfen?
Tom Robbins, Salomes siebter Schleier [p111]

Keiner leidet unter einem gefährlicheren Wahnsinn als einer, der nie verrückt ist.
Alan W. Watts, Kosmologie der Freude [p89]

Mit meiner Wut im Bauch - Hier im Feindesland.
Cochise, Die Indianer sind noch fern

Religion ist eine der Hauptursachen menschlichen Elends. Sie ist nicht Opium, sondern Zyanid für das Volk.
Tom Robbins, Salomes siebter Schleier [p227]

Deshalb gibt es Regeln, weißt du. Damit man nachdenkt, bevor man gegen sie verstößt.
Lu-Tze [p220]

"Stellen Sie sich vor, Sie wären an der Macht. Überlegen Sie einmal, was das Gefährlichste an einem Kind ohne Eltern und mit hohem IQ ist."
"Es sieht die Verhältnisse anders als die Verantwortlichen. Aber es könnte häufiger recht haben."
John Brunner, Der Schockwellenreiter [p125]

Die Regel kann nur um den Preis ihrer fortwährenden Verletzung aufrechterhalten werden. Die Anarchie verhindert das [destruktive] Chaos.
HM Enzensberger, in: HG Behr, Von Hanf ist die Rede [p499]

Immer, wenn man mich einen Don Quichote nannte, wußte ich, daß ich auf dem rechten Wege bin.
Erich Mühsam, Tagebücher 1910-1924 [p367]

Revolting Cocks are making this world a better place.
Revolting Cocks

Jeder, der absolute Wertmaßstäbe für Gut und Böse aufstellt, ist gefährlich. Genauso gefährlich, wie ein Verrückter mit einem geladenem Revolver. Im Grunde ist der Mann, der absolute Wertmaßstäbe für Gut und Böse aufstellt, gewöhnlich der Verrückte mit dem Revolver.
Tom Robbins, Salomes siebter Schleier [p398]

Und wir fanden heraus: Je mehr Menschen es gab, desto mehr ähnelten sie sich. Nur auf diese Weise konnten wir überleben. Wir haben immer von einer geeinten Welt geträumt und sie für reicher gehalten. Aber wir irrten uns. Es bedeutete, daß der Eskimo eine bessere Bildung bekam und Kostenrechnung lernte. Doch es bedeutete nicht, daß der Deutsche mit Speeren Wale jagte. Alle beschränkten sich nur noch darauf, Knöpfe zu drücken, und niemand wußte mehr, wie man nach Perlen taucht.
Terry Pratchett, Strata [p251]

Mein Glaube ist alles, was mich glücklich darüber macht, am Leben zu sein. Wenn Ihre Religion Sie nicht glücklich macht, wozu soll sie dann gut sein.
Tom Robbins, Völker dieser Welt, relaxt! [p380]

And life kicks in and survival begins
through the trail of your tears
scream "I'm alive, I'm alive, I'm alive"

Schwartzeneggar, Slice of life

Religion war der Versuch, das Göttliche festzulegen. Das Göttliche befand sich in beständiger Bewegung, in einem ewigen Wandel, es nahm immer wieder neue Gestalt an. Das war seine Natur. Es war absolut beweglich. Absolut transzendent. Absolut flexibel. Absolut unpersönlich. Es hatte seine Gott- und GöttinnenAspekte, aber letztlich war es nicht mehr Mann oder Frau als Stern oder Schraubenzieher. Es war die Summe all dieser Dinge, aber diese Summe ließ sich nicht mit Kreide auf einer Schiefertafel errechnen. Das Göttliche ging über jede Beschreibung, jedes Wissen, jedes Verstehen hinaus. Zu sagen, daß das Göttliche gleich Schöpfung geteilt durch Zerstörung war, kam der Sache so nahe, wie eine Definition es nur kann. Doch die Armen im Geiste und die Schwachen im Herzen gaben sich damit nicht zufrieden. Sie wollten dem Göttlichen ein Gesicht verpassen. Sie gingen so weit, ihm kleinliche menschliche Emotionen (Wut, Eifersucht usw.) unterzuschieben, ohne einen Augenblick darüber nachzudenken, daß Gott, wäre er ein Wesen, selbst ein erhabenes Wesen, sich über unseren Gebeten längst zu Tode gelangweilt hätte.
Das Göttliche war expansiv, die Religion dagegen reduktiv. Religion versuchte, das Göttliche auf eine genau definierte Quantität zu reduzieren, mit der Sterbliche vernünftig umgehen konnten, es ein für allemal in eine Schublade zu packen, damit wir uns nicht immer wieder neu darauf einstellen mußten. Mit dem Hammer leerer Phrasen und den Nägeln des Dogmas haben wir gekreuzigt und immer wieder gekreuzigt und versucht, das flüchtige Licht der Welt auf unseren unverrückbaren Altären festzunageln.
Und so gab die Religion falsches Zeugnis ab vom Göttlichen, Religion war Blasphemie. Und als sie erst in ihre unheilige Allianz mit der Politik eingetreten war, wurde sie zur gefährlichsten und repressivsten Macht, die die Welt je gesehen hatte.
Tom Robbins, Salomes siebter Schleier [p540]

Aber es bedeutet doch, daß alles aus ... allem besteht.
Mustrum Ridcully [p39]

Da ist keiner, auf den Sie Ihren Glauben setzen könnten, und ich hoffe, daß Sie an niemanden glauben. Es gibt keine Autorität, die Ihnen sagen würde, was ist oder was sein sollte, in welche Richtung Sie gehen und nicht gehen sollten, auf welche Fallgruben Sie achten sollten, wo die Warnschilder stehen - Sie gehen allein! Können Sie das?
Jiddu Krishnamurti, Der Flug des Adlers [p174]

Doch wenn eure Küsten versinken
kämpft ihr noch ums "heilige Land".
Wir wissen es,
wie die Zeit vergeht.
Wir wissen jetzt,
wohin die Welt sich dreht.
Wolf Maahn, Wir wissen es

Ein Verrückter genannt zu werden, ist ein Kompliment für jeden, der sich andere Positionen ausgesucht hat, als sie von den selbsternannt 'rationalen' Menschen eingenommen werden. Wenn es also schon nicht für alle Verrücktheit geben kann, dann sollte es zumindest Gleichheit für alle Verrückten geben. Für diejenigen, die man beschuldigt, im Grenzbereich der Verrücktheit zu leben, wird alles möglich. Denn erst an der äußersten Grenze, jenseits aller Verrücktheit, offenbart sich das kosmische Mysterium.
Camden Benares, Zen ohne Zenmeister [p89]

Wenn wir uns an Metaphern klammern, die wir als Kinder gehört haben, werden wir sicher untergehen. Sie beschreiben nicht mehr unsere persönliche oder globale Erfahrung. Wie ein Kind, das zu lange unter dem Rock der Mutter bleibt, bleiben wir in unserer Entwicklung stecken.Wie ein überfälliger Fötus vergiften wir den Planeten, der uns hervorgebracht hat. Es ist an der Zeit, uns selbst zu entbinden.
Douglas Rushkoff, Chaos Kids [p354]

Wer eine Regierung zu brauchen glaubt, ist ohnehin eine unrettbar gescheiterte Lebensform.
Jasper Fforde, Es ist was faul [p314]

Ich werd mich entscheiden,
bis dahin kann ich leben,
in Zweifel und unentschieden.
Slime, Zweifel

Ich respektiere Götter und Göttinnen, solange sie wissen, wo ihr Platz ist. Und solange wir sie selbst schaffen. Es bedeutet, daß wir sie verkleinern können, indem wir nur die Teile von ihnen verwenden, die wir tatsächlich brauchen.
Esmeralda Wetterwachs [p339]


Wenn die Naturgesetze tatsächlich mathematische Modelle im menschlichen Bewußtsein sind, dann beschreiben sie vielleicht eher Gewohnheiten der sich entwickelnden Natur als ewig gleichbleibende Gesetzmäßigkeiten. Müssen sich in einem evolvierenden Universum nicht auch die Gesetze entwickeln?
Rupert Sheldrake, Die Wiedergeburt der Natur [p154f]

MORPHISCHE RESONANZ. DIE LEUTE HABEN NOCH NICHT EINMAL BEGONNEN, SO ETWAS ZU VERSTEHEN.
Tod [p150]

Wenn das Geheimnis der Verbindung geht, geht die Liebe. So einfach ist das. Dies weist darauf hin, daß nicht die Liebe so wichtig ist, sondern das Geheimnis selbst. Die Liebesverbindung ist wahrscheinlich lediglich ein Mittel, um uns mit dem Geheimnis in Kontakt zu bringen, und wir sehnen uns danach, daß die Liebe bleibt, damit die Ekstase, dem Geheimnis nahe zu sein, anhält. Es widerspricht dem Wesen des Geheimnisses stillzustehen. Und doch ist es immer da, irgendwo, eine Welt auf der anderen Seite des Spiegels (oder der Camel-Packung), eine Verheißung im nächsten Augenpaar, das uns anlächelt. Wir erhaschen es, wenn wir stillstehen.
Die Romantik neuer Liebe, die Romantik der Einsamkeit, die Romantik des Objekt-seins, die Romantik alter Pyramiden und ferner Sterne, das sind Mittel, mit dem Geheimnis Kontakt aufzunehmen. Wenn es aber darum geht, es zu verewigen, weiß ich keinen Rat. Aber ich kann und will euch an zwei der wichtigsten Tatsachen erinnern, die ich weiß:
1. Alles gehört dazu.
2. Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben.

Tom Robbins, Buntspecht [p252f]

We have the choice:
peace or annihilation.

Crucifix/A Perfect Circle, Annihilation

Wahrscheinlich ist die Liebe völlig aus dieser Zeit verschwunden. Zur Liebe gehören Großzügigkeit, Fürsorge, anderen nicht wehzutun, im anderen kein Schuldgefühl zu erwecken, großmütig, höflich zu sein und sich so zu verhalten, daß Deine Worte und Gedanken von Mit-Gefühl bestimmt sind. Natürlich kannst Du kein Mit-Gefühl haben, wenn Du organisierten religiösen Institutionen angehörst, die groß, mächtig, traditionell, dogmatisch sind und Glauben fordern. Um zu lieben, muß man Freiheit haben. Diese Liebe ist nicht das Gegenteil von Eifersucht, Haß und Zorn.
Das alles mag ziemlich utopisch klingen, idealistisch, wie etwas, nach dem der Mensch nur streben kann. Doch wenn Du das glaubst, dann wirst Du fortfahren zu töten. Liebe ist so wirklich, so stark wie der Tod. Sie hat nichts zu tun mit Einbildung oder Gefühl oder Romantik; und natürlich hat sie nichts zu tun mit Macht, Stellung, Prestige. Sie ist so still wie die Wasser des Meeres und so gewaltig wie das Meer; sie ist wie ein fließendes Wasser eines mächtigen Flusses, der endlos strömt, ohne Anfang und Ende.
Jiddu Krishnamurti, Selbstgespräche [p120]

In dieser Zerfallsphase der industriellen Zivilisation stehen wir nicht mehr als die Krone der Schöpfung da, sondern als die schädlichste Lebensform, die es auf der Erde gibt. Wir sind das Ende, nicht die Erfüllung des Erdenprozesses. Gäbe es ein Parlament aller Kreaturen, seine erste Entscheidung könnte wohl sein, den Menschen als nicht mehr tragbar auszustoßen. Wir sind die Geißel der Welt, eine dämonische Erscheinung. Wir sind ein schwerer Schlag gegen alles, was heilig ist an dieser Erde.
T. Berry, zitiert in: Rupert Sheldrake, Die Wiedergeburt der Natur [p236]

Der Mann hat die Nabelschnur zur Großen Mutter mit einem Schwert durchschnitten, und seither hängt dieses Schwert über seinem Kopf.
William Irwin Thompson, Der Fall in die Zeit [p202]

Und wenn es doch Gerechtigkeit gab? Für jeden unbeachteten Bettler, für jedes scharfe Wort, für jede vernachlässigte Pflicht, für jeden Affront ... für jede getroffene Wahl. Denn darum ging es schließlich. Man mußte eine Wahl treffen, sich entscheiden. Man konnte recht haben oder sich irren, aber man mußte wählen, mit dem Wissen, daß Richtig oder Falsch vielleicht für immer verborgen blieben oder daß man sich zwischen zwei falschen Dingen entschied, daß es gar nichts Richtiges gab. Und immer, immer, blieb man dabei auf sich allein gestellt. Man stand am Rand, beobachtete und lauschte. Nie irgendwelche Tränen, nie eine Entschuldigung, nie Bedauern ... Das alles sparte man für einen Zeitpunkt auf, an dem man es besser gebrauchen konnte.
Esmeralda Wetterwachs [p59f]

Wetter Lotto: Nach Ziehung des heutigen Wetterberichtes kommt ein Tief von rechts oder links überhaupt nicht in Frage. Gegen Abend miserables Fernsehprogramm. Temperaturen: siehe die Gewinnzahlen des Wochenendes.
Ulrich Hundt & Schroeder, ...auf freiem Fuß (Cover)

Nach Tausenden von Jahren hatte der Mensch durch die Computer endlich das Mittel in der Hand, die klassische Vorstellung von Logik und Sprache mechanisch nachzubilden. Doch eben in jenem Moment zerfiel diese Vorstellung; die Computer zwangen den Menschen, seinen Glauben an die Exaktheit der Begriffe und Definitionen ernst zu nehmen, und als der Mensch sich auf die Suche nach diesen exakt definierten Begriffen und ihren scharf gezogenen Grenzen machte, stellte er fest, daß sie nicht existierten und noch nie existiert haben.
Howard Gardner, indirekt zitiert in: Daniel McNeill/Paul Freiberger, Fuzzy Logic [p144]

Das Chaos ist nur einer der praktischen Gründe, warum es generell unmöglich ist, die Zukunft vorherzusagen (und zwar richtig). Hier wollen wir einen davon ziemlich verschiedenen Grund untersuchen: Komplexität. Das Chaos beeinflußt die Methode der Vorhersage, die Komplexität aber wirkt sich auf die Regeln aus. Chaos tritt auf, weil es in der Praxis nicht möglich ist, exakt zu bestimmen, welchen Zustand ein System hat. In einem komplexen System kann es unmöglich sein, auch nur annähernd zu sagen, über welches Spektrum von möglichen Zuständen das System verfügt. Chaos wirft Sand ins Getriebe der Maschinerie wissenschaftlicher Vorhersage, doch Komplexität macht aus dieser Maschinerie einen kleinen Würfel von verbogenem Schrott.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p421f]

Grundlegende Wandlung wird niemals innerhalb des Schemas einer Gesellschaftsordnung stattfinden, ob die Gesellschaft nun tyrannisch oder sogenannt demokratisch ist.
Jiddu Krishnamurti, Verstand und Liebe [p130]

Der Schatten, den unsere technologische Zivilisation wirft, ist der Schatten von Lilith, »der Maid der Verwüstung«, die in den Ruinen der Städte tanzt. Heute, da wir es geschafft haben, die ganze Welt zu einer einzigen verseuchten Stadt zu machen, bereitet sie sich darauf vor, in den Ruinen unserer planetaren Megalopolis zu tanzen. Wenn der Mann sich nicht mit Isis auseinandersetzen will, dann muß er mit Lilith zurechtkommen. Die kommenden Jahre werden zur Erläuterung dieses alten Mythos dienen.
William Irwin Thompson, Der Fall in die Zeit [p314]

It takes so long to realise - you're being fed a thousand lies.
Foetus, Slung

Selbst die schlimmsten Exzesse des schlimmsten Psychopathen können bequem von einem ganz normalen, freundlichen Familienvater wiederholt werden, der jeden Tag zur Arbeit erscheint und seine Pflicht erfüllt.
Terry Pratchett, Einfach göttlich [p19]

Ein großer britischer Literat sagte einmal, daß er hoffe, in dem Fall, vor die Wahl gestellt zu sein, das Land oder einen Freund zu verraten, soviel Anstand zu besitzen, das Land zu verraten.
Chad C. Mulligan [p105]

Ach was, ihr Weisen und Anmaßenden, ihr nehmt euch zu wichtig. Nie war die Welt so lebendig wie heute, da eine gewisse Gattung Zweifüßler aufgehört hat, sie zu frequentieren. Nie war sie so sauber, leuchtend, fröhlich.
Guido Morselli, Dissipatio Humani Generis [p57]

Doch vergessen Sie nicht: Das Interessanteste an Ihren Glaubensvorstellungen für jemanden, der sie nicht teilt, ist nicht die Frage, ob Sie Recht haben - sondern die Tatsache, dass Ihr Glaube ein Fenster zur Funktionsweise Ihres Geistes ist. "Aha, so denken Sie also!"
Dorthin führt das große Geheimnis der menschlichen Existenz, und dort sind alle Erklärungen wahr - wenn man für >Wahrheit< einen bestimmten Wert annimmt.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Darwin und die Götter der Scheibenwelt [p71]

Dies ist die größte Neuigkeit unserer Zeit. Denn von heute an können Sie alles, was Sie wissen wollen, auch erfahren, vorausgesetzt es ist im Datennetz gespeichert. Mit anderen Worten, es gibt nicht länger irgendwelche Geheimnisse.
John Brunner, Der Schockwellenreiter [p267]

So etwas wie reine Wissenschaft gibt es nicht. Reine Wissenschaft ist eine ebensolche bösartige Lüge oder arglistige Täuschung wie unabhängige Justiz oder absolute Freiheit. Begehren ist niemals rein, und das Streben nach Wissen ist bloß eine andere Form von Begehren. Es gibt keinen Wissenszweig, der so rein und abstrakt wäre, dass er vor den Niederungen und dem Schmutz gefeit wäre. Wenn der menschliche Geist etwas verstehen kann, dann kann er es auch begehren.
Bruce Sterling, Brennendes Land [p330]

Was nützt mir ihre Wirklichkeit, wenn Gerechtigkeit scheitert und Unehrlichkeit vertuscht wird und diejenigen, die Wort halten, leiden?
Hannah Green, Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen [p96]

Die Verneinung ist das positivste Handeln, nicht die positive Bejahung. Es ist sehr wichtig, das zu verstehen. Die meisten von uns akzeptieren ganz mühelos ein positives Dogma, ein positives Glaubensbekenntnis, weil wir sicher sein, dazugehören, gebunden und abhängig sein wollen. Die positive Einstellung ist trennend und führt zur Dualität. Dann beginnt der Konflikt zwischen dieser Einstellung und anderen. Doch die Verneinung aller Werte, aller Morallehren, aller Glaubensrichtungen, eine Verneinung, die keine Grenzen kennt, kann nicht zu irgend etwas in Opposition sein. Eine positive Bejahung wirkt bereits ihrer Definition nach trennend, und Trennung ist Widerstand. Daran sind wir gewöhnt, das ist unsere Konditionierung. Das alles zu verleugnen ist nicht unmoralisch; im Gegenteil, alle Trennung und allen Widerstand zu leugnen, ist die höchste Moral. Alles zu verneinen, was der Mensch erfunden hat, alle seine Wertvorstellungen, Morallehren und Götter zu verneinen, heißt in einem Geisteszustand zu sein, in dem keine Dualität existiert und daher kein Widerstand oder Konflikt zwischen Gegensätzen. In diesem Zustand gibt es keine Gegensätze, und dieser Zustand ist nicht das Gegenteil von etwas anderem.
Jiddu Krishnamurti, Liebe gleicht dem Duft der Rose [p45f]

Viele Leute glauben, daß nur ein Zehntel des Gehirns wirklich genutzt wird. Sie irren sich. ... Das Gehirn wird genutzt. Eine seiner wichtigsten Funktionen besteht darin, das Wundervolle völlig normal erscheinen zu lassen und das Ungewöhnliche ins Banale zu verwandeln. Andernfalls bekämen es Menschen direkt und unmittelbar mit den vielen Wundern des Lebens zu tun.
Terry Pratchett, Einfach göttlich [p83]

Im Angesicht des Grauens die Stimme des Vertrauens zu wählen, ist Verbrechen.
Zur Not singt harte Lieder, danach erst lasst je wieder uns von den Blumen sprechen.
HR Kunze - Im Angesicht des Grauens.

... und man wird diese Lektion der Geschichte beherzigen und ihr vor allen anderen den Vorzug geben: «Wachset nicht und mehret Euch nie, die Quelle des Unglücks ist die Fruchtbarkeit, hütet Euch, die Schätze der Erde zu erschöpfen und ihr Gewand der Unberührtheit zu schänden, weist das Schicksal eines Insekts zurück, und erinnert Euch jener mißratenen Wesen, die das Feuer zu Milliarden verschlang, die inmitten von Abfall dahinvegetierten und ihre Ausscheidungen tranken, zu fünft und zu sechst in einem Zimmer, in einer Unzahl gräßlicher, von Lärm und Gestank überfluteter Städte, in denen kein Baum wuchs. Das waren Eure Väter, vergegenwärtigt Euch ihre Erniedrigung und folgt nicht ihrem Beispiel, verachtet ihre Moral und verwerft ihren Glauben, die beide gleichermaßen widerlich sind, sie wurden dafür bestraft, Kinder geblieben zu sein und einen Vater im Himmel zu suchen. Der Himmel ist leer, und ihr werdet Waisen sein, um als freie Menschen zu leben und zu sterben.»
Albert Caraco, Brevier des Chaos [p69]

Verrückte Weisheit ist die grundlegende Folgerichtigkeit geistigen Gesundseins. Sie ist die transparente Sichtweise, die konventionelle Normen oder konventionelle Erwartungen durchschneidet.
Chögyam Trungpa, zitiert in: Ulli Olvedi, Evolution im Alltag [p108]

Ohne Veränderung können sie nicht überleben, und die Veränderung wird zerstören, was sie sind. Aber das trifft auf uns alle zu.
Paul J McAuley, Roter Staub [p413]

Chaos ist die Ur-Mutter aller Formen und es war die Furcht vor Chaos, die diese festgefahrene, lineare, unmenschliche Gesellschaftsordnung formte, die wir versuchen umzustürzen.
Mein Aufruf gilt einer Art Anarchie. Chaos ist der Ursprung von allem, was wir lieben, und es kann gar nicht genug davon geben!
Terence McKenna, in: Wolfgang Sterneck (Hg.), CyberTribe-Visionen [p212]

'Hast du den Wetterbericht für diese Welt gesehen? Zwei Meilen Eis, gefolgt von einem leichten Felsenschauer und während der nächsten Jahrtausende streckenweise erstickender Nebel. Es wird zu starkem Vulkanismus kommen, und dabei fließt sicher genug Lava, um einen kleinen Kontinent zu formen. Es folgt eine Phase, während der viele neue Gebirge entstehen. Und das alles ist normal. Natürlich, es gibt auch friedliche Perioden. Alles beruhigt sich, und dann - Wamm! ... Ich kenne diese Welt! Ich weiß, wie sie funktioniert. Wie kann etwas, das hier lebt, auf dieser Welt Chaos schaffen? Ich meine, im Vergleich mit dem, was hier als normal gilt. Ich meine, versteh mich nicht falsch, wenn man den richtigen Zeitpunkt wählt, ist es eine großartige Welt für einen Urlaub, zehntausend Jahre, vielleicht auch einige Millionen, wenn man Glück mit dem Wetter hat, aber für etwas Langfristiges kommt dieser Planet gewiß nicht in Frage. Er eignet sich gut, um aufzuwachen, doch wer vernünftig ist, will bestimmt nicht auf ihm leben. Wenn ihn irgendwelche Leute verlassen haben, so wünsche ich ihnen viel Glück.' Er deutete auf die Ratte. 'Siehst du sie? In einer Million Jahren oder so sagen seine Nachkommen: Potzblitz, da hat die Große Ratte eine tolle Welt für uns geschaffen. Oder die Quallen kommen an die Reihe. Oder irgendwelche anderen Geschöpfe im Meer, von denen wir noch gar nichts wissen! Hier gibt es keine Zukunft. Nein, das ist falsch ausgedrückt - Ich meine, es gibt natürlich eine Zukunft, aber sie gehört immer jemand anders. Wißt ihr, woraus hier Kreide besteht? Aus toten Tieren! Das Felsgestein besteht aus toten Geschöpfen! Nun, es gab da eine Spezies und sie hausten in Kalksteinhöhlen. Kalkstein geht auf die alten Kleckse zurück; ich habe beobachtet, wie er entstand, wie Schnee im Wasser - Und diese Wesen wohnten in den Knochen ihrer Vorfahren! Ist das zu fassen? Die runde Welt, sie gleicht einem Kaleidoskop. Man zerbricht es, wartet einige Sekunden lang und sieht dann ein hübsches Muster. Und noch eins. Und noch eins ... Und soll ich dir noch etwas sagen? Diese Welt ist ein Amboß. Alles wird geschmiedet. Jedes existierende Lebewesen ist ein Nachkomme von etwas, das alle Katastrophen überlebt hat. Ich hoffe nur, daß sie nie in Zorn geraten ...'
Rincewind [p446 ff]
Es wird wahrscheinlich nicht morgen passieren. Doch eines Tages passiert es. Und dann wird Rincewinds Kaleidoskop zu einem neuen hübschen Muster geschüttelt. Eden und Camelot, die wunderbaren Gartenwelten des Mythos und der Legende, sind jetzt zur Stelle. Jetzt ist es ungefähr so gut, wie es nur werden kann. Meistens ist es viel schlimmer. Und es wird nicht sehr lange so bleiben.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Die Gelehrten der Scheibenwelt [p470]

Was ich meine, ist: wir Menschen interessieren uns eigentlich nicht für Marsmännchen, verstehst du? ... Ja, natürlich: wir träumen manchmal davon und machen Filme darüber und gruseln uns und so ... aber in Wirklichkeit wollen wir gar nichts von ihnen wissen! Es würde uns doch maßlos erschrecken, gäbe es wirklich etwas anderes in dieser Welt, in diesem Weltall ... gäbe es wirklich etwas anderes als uns beschissene und hochwichtige Menschen! - Weißt du, wir sind nämlich die Krone der Schöpfung. Und gäbe es irgend etwas, zeigte sich irgend etwas, was uns auch nur einen Hauch überlegen oder voraus wäre, weiter wäre in der Technik - oder, was mir persönlich wichtiger wäre: im Geiste - oh, mein Gott, sie könnten es nicht ertragen! Sie würden es niedermetzeln ... oder eher selber sterben, als die Schnapsidee aufzugeben, daß wir nicht nur die Herren der Erde, nein: sondern auch die Herren des Universums sind! ... Nein - nein, hör doch auf! ... Es ist Lüge, wenn sie so tun, als suchten sie nach Leben auf anderen Sternen, als suchten sie nach Wesen, von denen sie lernen könnten - ach was: lernen! Wir können doch schon alles! Schau dir unsere Filme an: Sind wir nicht die Herren der Galaxis? Haben wir nicht alles kleingekriegt, was sich bisher im Weltall gemuckst hat? ...
Richard Kähler, Der Marsmännchen-Report [p43]

Ich bin nur sowas wie ein Zeuge,
und mein Lieblingswort heißt: Noch.
Manfred Maurenbrecher, Brennende Boote.

Wir sind nicht Homo sapiens, der weise Mensch. Wir sind der dritte Schimpanse. Was uns vom gewöhnlichen Schimpansen Pan troglodytes und vom Bonobo-Schimpansen Pan paniscus unterscheidet, ist weitaus raffinierter als unser enormes Gehirn, welches im Verhältnis zum Körpergewicht dreimal so groß wie das ihre ist. Der Unterschied liegt in dem, was dieses Gehirn möglich macht. Und der bedeutendste Beitrag, den unser großes Gehirn für unsere Herangehensweise ans Universum geleistet hat, war es, uns mit der Macht der Geschichte auszustatten. Wir sind Pan narrans, der Geschichten erzählende Affe.
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p450]
Die Elfen sind noch bei uns, in unseren Köpfen. Shakespeares Humanität und die kritischen Fähigkeiten, die die Wissenschaft ermutigt, sind zwei von unseren Waffen gegen sie. Und gegen sie kämpfen müssen wir. Und zu diesem Zweck müssen wir die richtigen Geschichten erfinden. Diejenigen, die uns gehören, haben uns weit gebracht. Eine Menge Wesen sind intelligent, doch nur eins erzählt Geschichten. Das sind wir, Pan narrans. Und was ist mit dem Homo sapiens? Ja, wir glauben, daß das eine ausgezeichnete Idee wäre ...
Terry Pratchett/ Ian Stewart/ Jack Cohen, Rettet die Rundwelt! [p478]

Einmal noch blickte ich in das Wohnzimmer, wo die Puppen aßen und tranken und sprachen und überhaupt nicht lebten. Sie taten mir leid, und ich wußte, daß ich nie mehr zu ihnen zurückkehren konnte, unter den Schild, den nur sie selber und einzeln durchbrechen konnten.
Kate Wilhelm, Margaret und ich [p205]

Wenn das der Frieden ist, mußt du den Krieg nicht noch erfinden.
Kettcar - R.I.P.

Ungefähr 99% der Menschen, die ich kenne, haben einen wie auch immer gearteten Schuss. Das ist eine 99%ige Wahrscheinlichkeit, dass ich auch einen Schuss habe. Und so ist auch dieses Buch nur ein weiteres Beispiel von jemandem, der sein Füllhorn an segensbringenden Einsichten über die Menschheit ergiesst, damit sie in den Himmel kommt. Meine Tunnelrealität besteht darin, dass alles machbar ist, so gut wie immer. Jedes Ding hat mindestens drei Seiten und Gott ist eine schwarze Frau. Also: Glauben Sie mir kein Wort. Niemand kann Ihnen die schlussendlichen Wahrheiten liefern. Robert Anton Wilson beschreibt in Illuminatus! ein Bild von Moses auf dem Berg, mit ausgebreiteten Armen stehend und auf die zehn Gebote wartend. Von oben kommt allerdings nur eine Sprechblase, in der geschrieben steht: Denk für dich selbst, du Narr!
Arvid Leyh, Nur in Deinem Kopf [p100]

Das Tao findet man in der inneren Stille. Es offenbart sich als das Eine - zeitlos, gestaltlos alles durchdringend. In ihm haben alle Geschöpfe und Dinge ihr Sein. [...] Das Tao und die zahllosen Dinge sind nicht zwei! [...] Sie sind das Tao. Diese Fähigkeit, eins und vieles zugleich zu sein, ist ein Geheimnis, das sich erfahren, jedoch nicht erklären läßt.
Wenn ich von Güte und Schönheit spreche, spreche ich vom Tao. Wenn ich von Bösem und Häßlichem spreche, spreche ich vom Tao. Das Selbst ist das Tao. Das Andere ist das Tao. Unterscheidungen zwischen Gegensätzen sind zu Beginn falsch, in der Mitte eine Täuschung und am Ende ein Irrtum. [..] Das ganze Leben hindurch wird man gegen Teufel, die der eigenen Vorstellung entspringen, kämpfen und Gewinn gegen Verlust abwägen, als könnte es irgend etwas im gesamten Universum geben, das einem nicht schon gehört. Welche Vergeudung von Energie! Welche nutzlose Tränen!
Es genügt nicht, daß Sie glauben, diese Dinge zu wissen. Sie müssen sie unmittelbar wahrnehmen. Predigten zu lauschen, klassische Werke auswendig zu lernen, wird Ihnen nichts nützen. Sie müssen in Ihrem eigenen Geist suchen. Sogar dann werden Sie nichts klar erkennen, es sei denn, Sie verlieren das Bewußtsein von einem Selbst, das sucht. Es gibt eine solche Person nicht, das versichere ich Ihnen - es gibt ein Suchen, aber keinen Sucher.
John Blofeld, Das Geheime und Erhabene [p223f]

Freiheit liegt nicht am Ende, sondern am Anfang.
Jiddu Krishnamurti, Fragen und Antworten [p?]

Wir stoßen anderen Leuten zu.
Nanny Ogg [p268]

Alles geschieht irgendwo. Ich weiß es. Ich weiß es. Alles geschieht irgendwo. Was bedeutet: Letztendlich wird jeder Wunsch erfüllt.
Esmeralda Wetterwachs [p365]
... das ist gutes Kontinuinuinuum-Denken, Esme ...

Alle hier aufgeführten Texte sind Zitate aus real existierenden Büchern oder Liedern von mehr oder weniger real existierenden AutorInnen oder von mehr oder weniger virtuell existierenden Musikern.

Die Zitate als Textdatei gezipt.